Hast du dich auch schon mal gefragt, warum Zucker so selbstverständlich zu unserem Alltag gehört? In meinem letzten Sommerurlaub vor zwei Wochen auf Mallorca, habe ich etwas beobachtet, das mich zum Nachdenken gebracht hat und mir den Anlass gibt, diesen Artikel zu schreiben.
Am Frühstücksbuffet stand alles bereit, was das Herz begehrt: Pancakes mit Schokosoße, Waffeln, Croissants, Kekse und Kuchen und Säfte in sämtlichen Varianten. Kinder sowie Erwachsene griffen völlig selbstverständlich zu.
Niemand wunderte sich, niemand sah darin etwas Besonderes. Es war einfach „normal“.
Als Coach für Krafttraining und Ernährung, speziell für Frauen, hat mich diese Szene ins Grübeln gebracht. Wann ist Zucker eigentlich zum Standardbestandteil unseres Alltags geworden – vom Morgen bis zum Abend? Und warum fällt es uns so schwer, das zu hinterfragen? In meinem Alltag mit meiner Familie und meinen Klientinnen sehe ich, wie tief verwurzelt diese Gewohnheit ist – und wie wichtig es ist, bewusst gegenzusteuern.
Zucker als Normalität
Die Szene am Buffet hat mir einmal mehr gezeigt: Zucker ist längst kein besonderer Genuss mehr, sondern Alltag. Ob im Urlaub, in der Kindergartenjause, im Supermarkt oder beim Snack zwischendurch – überall begegnen uns Produkte, die auf den ersten Blick harmlos oder sogar gesund wirken, tatsächlich aber stark gezuckert sind. Ein Glas Saft klingt nach einer besseren Wahl als Limo, Fruchtjoghurts als gesunder Snack, Müsliriegel als Energiespender. Doch die Wahrheit ist: oft unterscheiden sie sich kaum von Süßigkeiten.
Ich erinnere mich an eine Klientin, die mir erzählte, wie sie ihren Kindern jeden Morgen Cornflakes mit Orangensaft gab, weil sie dachte, das sei eine ausgewogene Mahlzeit. Als wir gemeinsam die Zutatenliste durchgingen, war sie schockiert: Über 20 Gramm Zucker pro Portion! Solche Momente zeigen mir, wie wichtig Aufklärung ist. Zucker ist nicht nur ein Genussmittel – er ist eine Gewohnheit, die wir oft gar nicht mehr hinterfragen.
Was Zucker mit unserem Körper macht
Als Trainerin sehe ich täglich, wie Ernährung unsere Leistungsfähigkeit, unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit beeinflusst. Zucker liefert schnelle Energie, das stimmt – unser Körper braucht Glukose für Muskeln und Gehirn. Aber in unserer modernen Welt, in der wir viel sitzen und uns weniger bewegen, brauchen wir diese einfachen Kohlenhydrate in großen Mengen nicht mehr. Der schnelle Anstieg und Abfall des Blutzuckerspiegels führt zu einem Wechselbad aus Energie, Müdigkeit und Heißhunger – etwas, das ich auch bei meinen Klientinnen immer wieder sehe, wenn sie zu zuckerhaltigen Snacks greifen.
Was passiert noch, wenn wir zu viel Zucker essen?
- Suchtgefahr: Zucker aktiviert dieselben Gehirnregionen wie Drogen. Kein Wunder, dass wir immer wieder Lust auf Süßes haben!
- Konzentration und Gedächtnis: Zucker fördert Entzündungen im Gehirn, was die Lernfähigkeit beeinträchtigen kann.
- Darmgesundheit: Eine unausgewogene Darmflora durch zu viel Zucker kann Giftstoffe freisetzen, die bis ins Gehirn wirken.
In meiner Familie setzen wir auf Haferflocken, Vollkornprodukte, Gemüse und Obst. Wir sind dadurch ausgeglichener und haben deutlich mehr Engerie.
Gesunde Energie für den ganzen Tag – ohne Zuckerrausch
Eine ausgewogene Ernährung muss nicht langweilig sein, und es geht nicht darum, Zucker komplett zu verbannen. Als Coach und Mutter setze ich auf einfache, alltagstaugliche Lösungen, die schmecken und guttun – vom Frühstück bis zum Abendessen. Hier sind ein paar Ideen aus meiner Küche:
🥣 Für den schnellen Start: Haferflocken mit Naturjoghurt oder Skyr, mit Beeren, Apfel oder Banane. Die natürliche Süße reicht völlig aus – das sieht man schon daran, wie mein Kind seine Schüssel leerlöffelt, ohne nach Zucker zu fragen.
🍳 Für mehr Sättigung und Energie: Rühreier mit Vollkornbrot und etwas Gemüse wie Paprika oder Tomaten. Dieses Frühstück hält lange satt und liefert die Power für den Tag – egal, ob fürs Krafttraining oder den Büroalltag.
🥗 Für den Snack zwischendurch oder das Abendessen: Ein Salat mit Hähnchen, Feta oder Avocado, kombiniert mit Vollkornbrot oder Quinoa. Das ist schnell zubereitet und hält den Blutzuckerspiegel stabil, auch am Nachmittag.
🥞 Wenn’s trotzdem „süß“ sein soll: Selbstgemachte Pancakes aus Haferflocken oder Vollkornmehl, gesüßt mit zerdrückter Banane oder Apfelmus. Mein KInd liebt sie, und ich habe ein gutes Gefühl, weil sie ausgewogen sind.
🥤 Beim Trinken: Wasser oder ungesüßter Tee sind unsere Go-to-Getränke. Wenn’s etwas Abwechslung sein soll, mische ich einen Spritzer Apfelsaft mit Mineralwasser – erfrischend und zuckerarm.
(In Kürze folgt ein Blogartikel über Ballaststoffe, die in einer ausgewogenen Ernährung nicht fehlen dürfen!)
Ein Blick aufs Etikett lohnt sich
Als Mutter und Coach weiß ich, wie herausfordernd es sein kann, im Supermarkt die richtigen Produkte zu finden. Mein Tipp: Schau auf die Zutatenliste und Nährwerttabelle. Begriffe wie Glukosesirup, Dextrose oder Maltose sind versteckter Zucker. Meine Faustregel:
- Bis 5 g Zucker pro 100 g = okay
- Ab 10 g = kritisch
- Ab 15 g = Süßigkeit
Fazit - Bewusstsein statt Verzicht
Mein Urlaub auf Mallorca hat mir gezeigt, wie normal Zucker geworden ist – und wie wichtig es ist, das zu hinterfragen. Als Coach für Frauen möchte ich euch ermutigen, kleine, bewusste Schritte zu machen: Lies die Zutatenliste, greif zu natürlichen Alternativen, und starte den Tag mit Energie, die wirklich nährt. In meiner Arbeit und meinem Alltag erlebe ich täglich, wie viel besser wir uns fühlen, wenn wir Zucker reduzieren – ohne auf Genuss zu verzichten.